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Fachverband Glücksspielsucht e.V.

(ehemals Bundesweiter Arbeitskreis Glücksspielsucht)

Vorstand

Ilona Füchtenschnieder, Drogenberatung e.V. Bielefeld
Dr. Jörg Petry, Dipl.-Psych., Bielefeld
Dr. Ulrich Kemper, Bernhard Salzmann Klinik, Gütersloh
Frank Gauls, Ambulante Suchthilfe Bethel, Bielefeld
Petra Hammer-Scheuerer, Diakonisches Werk Kassel
Jan Paul Bieniek, Johannesbad Fachklinik Hochsauerland, Bad Fredeburg
Dr. Jan-Philipp Rock, Landgericht Hamburg

 

fags - Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Meindersstraße 1a
33615 Bielefeld

fon: 0521 - 55 77 21-24
fax: 0521 - 55 77 21 34

 

PLATTFORM fags
Der Fachverband Glücksspielsucht e.V. versteht pathologisches Glücksspielen, wie es im DSM-IV (APA 1994) und ICD 10 (WHO 1991) unter "Störungen der Impulskontrolle" eingeordnet ist, als eine substanzungebundene Form der Suchtkrankheit. Wir verwenden deshalb den Begriff Glücksspielsucht statt pathologisches Glücksspielen. 

Das DSM-IV definiert pathologisches Glücksspiel als:

Fortdauernd und wiederholt fehlangepaßtes Spielverhalten, indiziert durch fünf (oder mehr) der folgenden Merkmale:

  1. Häufige Beschäftigung mit dem Glücksspiel (zum Beispiel Beschäftigung mit früheren Glücksspiel-Erlebnissen, Verhinderung oder Planung der nächsten Unternehmungen oder Überlegungen, wie Geld für das Glücksspiel zu beschaffen ist).
  2. Bedürfnisse zum Glücksspiel mit steigenden Einsätzen, um die gewünschte Erregung zu erreichen.
  3. Wiederholte erfolglose Versuche, das Glücksspiel zu kontrollieren, einzuschränken oder ganz damit aufzuhören.
  4. Ruhelosigkeit oder Reizbarkeit bei dem Versuch, das Glücksspiel einzuschränken oder aufzugeben.
  5. Teilnahme am Glücksspiel, um Problemen zu entfliehen oder dysphorische Stimmungen abzubauen ( zum Beispiel Gefühle von Hilflosigkeit, Schuldgefühle, Sorgen und Ängste, Depressionen).
  6. Wiederholte Geldverluste beim Glücksspiel und Rückkehr am anderen Tag, um die Verluste wieder wettzumachen (die "Jagd" nach einem Verlustausgleich).
  7. Belügen von Familienmitgliedern, Therapeuten oder anderen, um das Ausmaß der Beteiligung am Glücksspiel zu verheimlichen.
  8. Begehen illegaler Handlungen wie Urkundenfälschung, Betrug, Diebstahl oder Unterschlagung, um das Glücksspiel zu finanzieren.
  9. Gefährdung oder Verlust einer bedeutsamen Beziehung, Arbeitsstelle oder Ausbildungsmöglichkeit oder einer beruflichen Aufstiegschance wegen des Glücksspiels.
  10. Der Verlaß darauf, daß andere Geld zur Verfügung stellen, um eine durch das Glücksspiel hervorgerufene verzweifelte finanzielle Situation zu entspannen.

Das Spielverhalten ist nicht auf eine manische Episode zurückzuführen.

(Diagnostisches und Statistisches Manual psychischer Störungen (DSM IV) Deutsche Bearbeitung und Einführung von Saß, H., Wittchen H.-U., Zaudig, M. (Hrsg.) Hogrefe Verlag Göttingen 1996)

  1. Wie alle Suchtkranken beschaffen sich auch glücksspielsüchtige Menschen um (nahezu) jeden Preis ihr Suchtmittel bzw. das dafür notwendige Geld. Glücksspielsüchtige sind häufig bereit Straftaten zu begehen, um wieder spielen -oder ihre existenzgefährdenden Schulden begleichen -zu können.
  2. Bei der Glücksspielsucht treten zwar kaum körperliche Folgeerscheinungen auf; hingegen sind die psychosozialen Schäden, insbesondere im familiären und Arbeitsbereich oft besonders ausgeprägt, nicht zuletzt wegen der extremen Verschuldung.
  3. Die Krankenkassen und die anderen Träger der Sozialversicherung sollten die Glücksspielsucht als eigenständige Krankheit anerkennen und die notwendigen therapeutischen Maßnahmen finanzieren.
  4. Das ambulante und stationäre Angebot an professioneller Beratung und Therapie für Alkoholiker ist auch für glücksspielsüchtige Menschen eine wirksame Hilfe.
  5. Die Abstinenten Selbsthilfegemeinschaften z.B. die Anonymen Spieler, sind für glücksspielsüchtige Menschen von sehr großer Bedeutung.
  6. Nach unseren Erfahrungen ist das Spiel an den 30 u. 40-Pfennig-Automaten in den Spielhallen, genauso Glücksspiel im Sinne des § 284 StGB wie Roulette, Black Jack oder die Automaten in den Spielbanken.
  7. Die Verfügbarkeit von Glücksspielen ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Gleichzeitig hat die Glücksspielindustrie mit großem Aufwand versucht die Nachfrage weiter zu erhöhen und das Suchtproblem zu verharmlosen.

 

ZIELE UND AUFGABEN

  • Archiv und Informationsstelle;
  • Kontaktforum für Praktiker und Wissenschaftler;
  • Fort- und Weiterbildungsangebote für Berufsgruppen, die mit diesem Problem bereich konfrontiert werden;
  • Zusammenarbeit mit Institutionen ähnlicher Zielsetzung
  • Anregung von Forschungsvorhaben;
  • Veranstaltung und Unterstützung von Fachtagungen
  • Beratung von wissenschaftlichen Einrichtungen, staatlichen Institutionen, Parteien
  • Information der Öffentlichkeit;
  • Kontakt- und Informationsaustausch mit Selbsthilfegruppen;
  • Informations- und Beratungsangebot für betroffene Spieler;
  • Interessenvertretung der Klientel (auf Anfrage)
  • Interessenvertretung der Teilnehmer an Glücksspielen durch Aufklärung und Beratung über die Gefahren des Glücksspiels

Forum Glücksspielsucht

Das Forum Glücksspielsucht bietet eine Diskussionplattform für Spielsüchtige, Angehörige und Kollegen in der Spielsuchtprävention. Mit über 5000 Beiträgen bietet es einen Erfahrungsaustausch zum Thema Spielsucht und seine Folgen.

» Zum Forum Glücksspielsucht

 

Adressen Beratungsstellen

Für Spielsüchtige und Ihre Angehörigen bieten wir eine umfangreiche Adresssamlung von Beratungstellen, Selbsthilfegruppen und Fachkliniken.

» Adressen und Beratungstellen